Mitarbeitermotivation und Produktivität

Ich zitiere gerne die jährlich veröffentlichte Gallup-Studie zum Engagement-Index. In dieser Studie sind Tausende von Arbeitnehmern in allen Branchen befragt worden. Das Ergebnis auch im langjährigen Vergleich zeigt, dass nur etwa jeder sechste Mitarbeiter engagiert ist. Engagement ist etwas anderes als Zufriedenheit. Engagement bedeutet, dass sich diese Menschen für das Unternehmen und ihre Arbeit einsetzen, sie denken mit, sie machen Verbesserungsvorschläge, sie stoßen Veränderungen an, sie denken in Ergebnissen.

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Homer Simpson macht Pause

Das ist die eine Seite der Skala. Die andere Gruppe am Ende des Engagement-Profils, sind die, die schon innerlich gekündigt haben, die schlechte Stimmung verbreiten, die sich vor der Arbeit verdrücken, die andere auch gern negativ beeinflussen. Diese Gruppe ist genauso groß mit einem Wert von 17% in der letzten Erhebung. Und dann gibt es noch die „durchschnittlichen“ Mitarbeiter, die zwei Drittel der Belegschaften ausmachen. Diese Gruppe macht „Dienst nach Vorschrift“. Und das Gefährliche ist, sie beobachten wie die Vorgesetzten auf die anderen beiden Gruppen reagieren. Sie suchen den Weg des geringsten Widerstands.

In einer Kolumne für die Wirtschaftszeitung „B2B-Nord“ habe ich ausgerechnet, wie viel eine schlechte Mitarbeiter- und Unternehmensführung kostet. Das Beispiel für schlechte Führung ist ein Unternehmen, dass eine durchschnittliche Engagement-Verteilung hat. Gute Führung ist, wenn alle Mitarbeiter engagiert sind. Angenommen, Sie zahlen als Unternehmen die Gehälter mit der Überzeugung, dass Sie dafür 100% Leistung bekommen. Dann entspricht die geplante Produktivität der Gehaltssumme. Wenn Sie aber eine Reihe von Mitarbeitern haben, die nur Dienst nach Vorschrift machen oder schon innerlich gekündigt haben, dann bringen diese keine volle Leistung mehr. Das kostet Produktivität. Nach meinen Berechnungen verliert ein durchschnittliches Unternehmen 21,5 % an Gesamtproduktivität. Wenn Sie es schaffen, mehr Mitarbeiter zu aktivieren, dann können Sie mit den gleichen Personalkosten eine höhere Produktivität erlangen und damit profitabler werden.

Also denken Sie daran, dass Sie mehr als 20% Produktivitätsreserven haben, die Sie mit guter Führung heben können.