Im Urlaub am Meer ist eine weitverbreitete Gewohnheit, sich zum Sonnenuntergang am Strand einzufinden. Kennst Du das auch? Es ist ein magischer Moment. Viele Menschen kommen für einige Zeit zur Ruhe. Was denken sie? Was fühlen sie? Und es ist immer wieder ein Mysterium.

Ich habe für mich einige Rituale entdeckt:

  • Ich entferne mich von allen lauten und aufgeregten Strandbesuchern.
  • Meine Füße lasse ich vom Wasser umspülen. Wenn es sehr warm ist, gehe ich auch tiefer hinein.
  • Ich verfolge das Absinken des Sonnenballs ins Meer und genieße diesen Übergang in die Dämmerung.
  • Dann schaue ich mich am Himmel um: Spektakuläre Wolken, Möwen am Himmel…?
  • Und dann kommt die Phase der Besinnung:

Die Frage nach den Museumstagsmomenten

Wenn der Tag sich in dieser Form neigt, lasse ich diesen noch einmal in meinen Erinnerungen ablaufen. Ich suche herauszufinden, welche Momente mir in den vergangenen Tagesstunden viel bedeutet haben: War es das Frühstück in der Strandbar, der Ausflug zu einer kleinen Insel in der Bucht oder der Spaziergang mit meiner Liebsten am Strand…? Sich diese Momente bewusst machen und daran zu denken, wie diese im eigenen Museum des Lebens ihren Platz finden, erzeugt ein zweites Mal tiefes Glück. Und wenn ich diese Momente mit einem anderen Menschen geteilt habe, dann frage ich mich, ob dieser Moment auch einen Platz im Museum des Anderen finden wird.

Wenn es mir gelingt, diese Zeit am Strand noch etwas auszudehnen, dann schließe ich die Augen und versetze mich in mein Museum des Lebens. Ich schaue mir einige Teile der verschiedenen Ausstellungen an. Meistens setzt sich dabei ein dauerhaftes Lächeln in meinem Gesicht fest. Es ist schön, sich der guten Momente und Begegnungen immer wieder zu erinnern. Sie geben mir Kraft und Inspiration.

Und wie geht es dann weiter – wenn ich wieder zu Hause bin? Da verschwindet schnell das Ritual mit den Sonnenuntergängen. Der Alltag und sein Zeitplan laufen ja anders ab. Aber da kann ich auf ein anderes Ritual umschalten. Ich kann jeden Tag vor dem Einschlafen in  ein kleines Dankbarkeitsbuch fünf Dinge und Erlebnisse des abgelaufenen Tages eintragen, für die ich Dankbarkeit empfunden habe.