Diesen Konflikt kennt wohl jeder. Höre ich auf mein Herz oder folge ich dem Verstand. Nehmen wir einmal an, das Herz einer jungen Frau spricht: „Ich liebe es, mich zu bewegen und mit Menschen zusammen zu sein. Ein Sportstudio oder auch eine Tanzschule wären die richtigen Orte für mich. Oder als Animateurin auf einem Kreuzfahrtschiff. Ein Traum.“ Und dann kommt die Einschätzung des Verstandes. Dieser wird oft verstärkt durch die gut gemeinten Kommentare aus der Umgebung: „Davon kann man nicht leben.“ „Denk mal an eine Familie.“ „Lern doch erst einmal einen richtigen Beruf.“ „Was ist im Alter? Such Dir etwas sicheres.“

Und wie geht es wohl weiter, wenn der Verstand entscheidet?

Gleich zweimal habe ich gestern dazu sehr treffende Zitate gelesen:

„Dein Herz und dein Gehirn sind in einem ständigen Streit. Dein Herz kennt immer die richtige Wahl, während dein Gehirn die meiste Zeit unentschlossen ist. Wenn du es erlaubst, dass dein unentschlossenes Gehirn eine wichtige Entscheidung trifft, wird dein Herz unter den Konsequenzen deiner dummen Wahl leiden.“ (von Philips T.M., aus dem Englischen übersetzt)

„Der Preis, die Stimme seines Herzens zu ignorieren und nicht seinen Träumen zu folgen, ist, sich für den Rest seines Lebens zu wünschen, es getan zu haben. Du hast nur dieses Leben. Noch ist es nicht zu spät.“ (von Lars Ahmed)

Ja, es gibt viele unglückliche Menschen in unserer Welt. Oft haben sie ihre Entscheidungen (ver-)standesgemäß getroffen. Doch die Sehnsucht wohnt noch in ihnen. Erkennen kann man das gut, wenn sie andere Menschen treffen oder von ihnen hören, die genau das machen, was sie gerne getan hätten. Einige entscheiden sich, dann auf Abstand zu solchen Situationen zu gehen und tauchen immer mehr in das Leben ab, für das sich der Verstand entschieden hat. Da heißt es dann, auf freudige und glückliche Momente zu verzichten.

Bei den anderen bahnen sich die Herzenswünsche ihren Weg in den Alltag. Und oft finden sie noch ihre Chance auf Verwirklichung. Man muss sein Leben nicht gleich total verändern. Es beginnt oft mit einer anderen, bewussteren Freizeitgestaltung. Und dann werden sich die Dinge entwickeln.