Bei meinen Recherchen zu  meinem Big Five for Life: „Die Zeitung NUR GUTE NACHRICHTEN herausgeben“ bin ich über die neue journalistische Ausrichtung gestoßen, den „konstruktiven Journalismus“. Vor einem Jahr erfuhr ich so, dass es ein paar engagierte Menschen in Münster gibt, die ein entsprechendes Online-Medium aufbauen wollten.

Die Zielsetzung hat die Gruppe so formuliert:

Wir sind der Überzeugung, Online-Medien sollten mehr tun, als Skandale aufzudecken und mit minütlichen Updates um Aufmerksamkeit zu buhlen. Wir glauben, sie können neben Problemen auch Visionen und Lösungen diskutieren. Und schließen uns damit der internationalen Bewegung des Konstruktiven Journalismus an.

Ich habe an der Crowdfunding-Kampagne teilgenommen und etwas Geld riskiert. Seit einigen Monaten sind die Journalisten mit einem fast täglichen Newsletter aktiv – ermöglicht durch 14.000 zahlende Mitglieder. Und sie packen interessante Themen an. Zum Beispiel in dieser Woche:

„So halbieren wir die Anzahl dicker Kinder“

Zunächst habe ich in diesem Artikel gelernt, dass in Deutschland 15% der Grundschulkinder übergewichtig und davon jedes 3. Kind FETT ist. Und es ist hauptsächlich ein Problem der sozial schwachen Schichten. Und ich habe auch gelernt, dass die Lebensmittelindustrie jährlich unglaubliche 750 Mio. Euro an Werbung für Süßigkeiten ausgibt und diese gerne speziell auf die Kinder ausrichtet. Und dann wurden Beispiele aus Mexiko, Finnland und den Niederlanden vorgestellt. An diesen Beispielen können wir direkt lernen, wie wir in Deutschland unsere Kinder gesünder ernähren können. Dazu zählen Werbeverbote, Zuckersteuer aber auch handfeste lokale Initiativen. Die Schulen und Kommunen sind gefragt. Die Stadt Amsterdam hat Wasserspender in den Schulen aufgestellt und im gleichen Zug Säfte und Softgetränke verboten. Auch ist es dort untersagt an Geburtstagen Süßigkeiten für die Mitschüler mitzubringen. Dafür werden Kochkurse für Kinder und Eltern angeboten. Im  finnischen Seinäjoki ist die Bewegung in den Schulstunden integriert worden. Die Kinder stehen mitten im Unterricht auf und machen kleine Turn- und Dehnübungen.

Mein Fazit: Wir müssen nicht immer alles neu erfinden. Denn dabei entstehen unendliche Diskussionen der Vor- und Nachteile, möglicher Probleme und Risiken. Wenn es bewährte Lösungen gibt, deren Erfolge gemessen worden sind, kann man doch selbst loslegen. Und genau das will der konstruktive Journalismus bezwecken und das sind die GUTEN NACHRICHTEN, die ich mir wünsche.

Ich bin Mitglied bei Perspective Daily – für einen Journalismus, der fragt, wie es weitergeht!
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