Den Begriff „Social Jet Lag“ habe ich diese Woche das erste Mal gelesen. Diese Wortschöpfung ist jedoch schon vier Jahre alt. Aber für mich war es neu. Also wenn es für Dich auch eine Neuigkeit ist, dann lese gerne weiter:

„Jet Lag“ kennen sicher die meisten Leser. Es ist die Reaktion unseres Körpers, wenn wir bei einer Fernreise mehrere Zeitzonen passieren. Und dann feststellen, dass unsere innere Uhr nicht mit der Tageszeit am Zielort übereinstimmt. Also sagen wir, wir fliegen nach San Francisco an die Westküste der USA. Dann fliegen wir knapp 12 Stunden mit der Sonne, dem Tag im Rücken. Die Uhrzeit bei der Ankunft ist nur 3 Stunden später als unsere Abflugzeit. Unsere innere Uhr geht also bei der Landung 9 Stunden vor. Wir benötigen dann einige Tage, um unseren persönlichen Bio-Rhythmus an die Ortszeit anzupassen: In der Nacht schlafen, Hungergefühl zu den Mahlzeiten, Konzentrationszeiten, Verdauungszeiten, Stoffwechselprozesse etc.

Bio-Rhythmus

Und was ist jetzt der „Social Jet Lag“? Das ist der Rhythmus, den sich viele unter uns angewöhnt haben. In der Woche haben sie ihren Wecker immer zu früh gestellt. Sie stehen unausgeschlafen auf, um ihren Tagesaufgaben nachzugehen. Und am Wochenende wird dann ausgiebig ausgeschlafen. Der fehlende Schlaf soll nachgeholt werden. Vielleicht hat man auch die Nacht vorher zum Tag gemacht. Wochenende gleich Party-Time.

Wissenschaftler haben dieses unterschiedliche Wach-/Schlafverhalten zwischen Werktagen und Wochenenden verglichen mit dem oben beschriebenen Flug. Das heisst also, wir beanspruchen unseren Körper mit diesem Verhalten jede Woche genauso, als wenn wir Montags nach San Francisco fliegen und am Freitag wieder zurück. Das ist also unser „Social Jet Lag“.

Über die negativen gesundheitlichen Auswirkungen möchte ich hier nicht weiter berichten. Das kann sich wahrscheinlich jeder selbst denken. Viel wichtiger erscheint mir, regelmäßige Schlafgewohnheiten für sich zu entdecken und zu fördern. Ich kenne Menschen, die brauchen keinen Wecker. Sie sind ausgeschlafen, wenn sie aufstehen. Oder sie brauchen erst aufzustehen, wenn sie zu Ende geschlafen haben. Das könnte doch ein Big Five for Life sein.