Was für ein Wort. Welche Wirkung es bei mir auslöst. Es ist wunderprächtig. Hier nun die Geschichte dazu. Ich habe Ostern mehr ferngesehen als sonst. Das war vor allem dem Wetter geschuldet. Dabei habe ich auch eine Verfilmung von Grimm’s Märchen „Hans im Glück“ gesehen.

Mir war die Geschichte nicht mehr präsent. Darum hier eine kurze Zusammenfassung:

Hans entschloss sich nach sieben Jahren Dienst bei seinem Herren, einem großen Kaufmann, wieder zurück zum Meer und seiner Mutter zu gehen. Als Lohn für seine hervorragende Arbeit bekam er einen schweren Goldklumpen. Auf seiner Wanderung nach Hause wurde ihm dieses Gewicht eine Belastung. Und er tauschte es nach völliger Erschöpfung gegen ein Reitpferd ein. Er war in diesem Moment glücklich mit seinem Tausch. Objektiv war der Wert des Goldes ein zigfaches gegenüber dem Pferdepreis. Aber im Moment des Tausches bedeutete Hans das Reitpferd mehr als der schwere Klumpen. Er war glücklich, auf dem Pferd reiten zu können. Und so ging seine Reise weiter. Aufgrund besonderer Ereignisse trennte er sich vom Pferd und erstand eine Kuh, dann tauschte er die Kuh gegen ein Schwein, das Schwein gegen eine Gans und zum Schluss die Gans gegen einen alten Schleifstein. Jedes Mal war es aus seinem subjektiven Blickwinkel der Situation ein guter Tauschhandel, der ihn glücklich machte.

Das wahre Glück

Als dieser Schleifstein dann aus Versehen in einen tiefen Brunnen fiel und verschwand, hat er sich über den Verlust nicht geärgert. Er hat sich riesig gefreut. Der Verlust war wunderprächtig, denn er bedeutete für ihn Freiheit. Er war im wahrsten Sinne des Wortes erleichtert. Und nun konnte er total befreit die letzte Etappe zum Meer und zur Mutter in Angriff nehmen.

Und dort wartete das wahre Glück. Er traf Elizabeth wieder. Ihre Wege hatten sich auf seiner Wanderschaft mehrmals gekreuzt. Sie hatten sich verliebt. Nun waren sie wieder vereinigt… und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Was für ein lehrreiches Märchen. Hans ist im Glück, weil er im Moment lebt. Er trifft Entscheidungen, die ihm jetzt gut und richtig erscheinen. Er grämt sich nicht um Vergangenes. Dass er auf seiner Wanderung seinen Lohn von sieben Jahren Arbeit verloren hat, ist nicht in seinem Bewusstsein. Er folgt seiner inneren Einstellung: Der Moment entscheidet. Und wenn man mit der Vergangenheit hadert oder nur immer daran denkt, was die Zukunft einem Gutes oder Schlechtes bringen könnte, dann vergisst man das Glück des Momentes. Das Leben sollte eine Sammlung wunderprächtiger Momente sein, die dann am Ende Glück bringen und unser Museum des Lebens füllen.